„Hurra!“, Gabriele Hartmann, ein Vortrag in Pecha Kucha: „Kontext-Haiku“,
Ringbindung, A5 quer, 44 Seiten, 21 farbige Abbildungen, 2014.
Anmerkung:
Pecha Kucha ist eine Vortragstechnik, die erstmals im Februar 2003 von den Architekten Astrid Klein und Mark Dytham verwendet wurde. Zu einem mündlichen Vortrag werden für jeweils 20 Sekunden 20 passende Bilder gezeigt. Die Dauer des Vortrags beträgt damit 6 Minuten 40 Sekunden. Langatmige Ausführungen verbieten sich bei dieser Technik, die mit extrem wenig Text auskommt, selbstredend. Der große Vorteil: Nessun dorma (Keiner schlafe).
In Hurra! wird veranschaulicht, wie – inspiriert durch ein Zitat – Haiku entstehen. Unmittelbar nach dem Vortrag schreibt das Publikum eigene „Haiku im Kontext“.
Rüdiger Jung schreibt zu Hurra!:
Chapeau dem Haiku auf Seite 2:
Schokoladeneis
ein Zipfel des Taschentuchs
mit Mutters Spucke
und dem Kontext-Haiku auf Seite 19:
Meister
„Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.““
(Marie von Ebner-Eschenbach)
Trickdiebstahl
im Schnabel des Eichelhähers
der Mond
nicht zu vergessen Georges auf dem Foto, geistsprühend, der gezückte Bleistift über dem Ohr.
Wen diese Schule in Wort und Bild nicht für das Haiku gewinnt, der ist schlicht und einfach nicht für das Haiku zu gewinnen.
Ich nehme den Titel als Rezension in einem Wort: „Hurra!“
Rüdiger Jung