Was heißt denn hier Neu?
Neugierige kosten ein Appetithäppchen, Stammgäste können auf einen Blick erkennen, ob einzelne Haiku, Tanka, Haiga oder Haibun von Georges oder Gabriele Hartmann neu veröffentlicht wurden, welches neue Buch der bon-say-verlag gerade herausgegeben hat, ob schon eine Rezension erstellt wurde und vieles mehr.
Allerdings ist nach spätestens drei Monaten auch das Neue nicht mehr neu genug und wird aus dieser Auflistung verschwinden.
Welche Veranstaltung man sich vormerken sollte, sehen Sie unter Termine.
Tipps:
Öfter mal reinschauen, damit Sie nichts verpassen.
Und wenn Sie gerne weitere Haiku, Tanka & Co lesen wollen, klicken Sie unter Verlag die Buchcover an. Dort sind Leseproben und Rezensionen hinterlegt. Und alle Haiga finden Sie unter Markt.
Viel Vergnügen wünscht
Gabriele Hartmann
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neu am 14. April 2025
ein Haiku von Gabriele Hartmann
ruhige Tage
mit Krähen – Wolken
ballen sich
erst auf haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
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neu am 2. April 2025
1 Haiga von Gabriele Hartmann

Frage aller Fragen
bei Sonnenaufgang
ihr JA
www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus; Hrsg: Claudia Brefeld
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neu am 1. April 2025
BLAUE WUNDER – Gedankenspiele
das neue Buch von Georges Hartmann
Softcover, Fadenbindung, 12,5 x 19 cm, 84 Seiten.
Cover vorne und hinten, innen und außen bedruckt.
Eine Schwarzweiß-Fotografie. 2025; 13 €; ISBN 978-3-945890-58-5
im April 2025 wird im Inland portofrei geliefert
zu bestellen per E-Mail an info@bon-say.de

Nachwort
Der Tübinger Reklamekasper (https://www.reklamekasper.de/) von Corinna Kern und Norbert Kraas bringt allwöchentlich auf den Punkt, was aktuell berührt: gut recherchierte Fakten, garniert mit berückenden Fotos und pointierten Zitaten. Historische Tatsachen werden in Erinnerung gerufen und Buchempfehlungen ausgesprochen. Philosophisch fein austariert wechseln die Themen und kreisen doch permanent um unser kollektives Gewissen, erweitern kulturelle Horizonte und schüren Neugier auf den nächsten Artikel.
Und dann gibt es da noch dieses Kommentarfeld, über das man eigene Vorstellungen veröffentlichen und so das Exposé aus Leser-Perspektive rein subjektiv erweitern kann.
Die Kommentare, die ich frohen Herzens von 2020 bis 2024 schrieb, balancieren zwischen Erinnerungen, Ängsten und Hoffnung, thematisieren Beziehungen, Liebe, Leidenschaft, Freude, Frankreich, Alter, Abschied, Unkraut, Tiere und Tod. Und hier und da findet sich auch ein Haiku …
Rezension von Brigitte ten Brink
Georges Hartmann ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nach der kafkaesken Erzählung „Tagträume“ ist nun ein Buch mit 27 kurzen Geschichten erschienen. Blaue Wunder. Gedankenspiele hat er es genannt. Ausgangspunkt dieser Gedankenspiele sind die literarischen und / oder fotografischen wöchentlichen Posts auf der Webseite des Reklamekaspers auf www.reklamekasper.de von Corinna Kern und Norbert Kraas. Der Beobachter und Grübler, der tief im Autor verwurzelt ist, entdeckte in diesen Worten und Bildern Geschichten und nutzte die Kommentarfunktion dieser Seite, um hier seine Überlegungen zu den Posts in Form von Gedankenspielen darzulegen. Mal haben diese Erlebnisse aus seiner Vergangenheit wie ein Déjà vu aufploppen lassen oder aber große Nachdenklichkeit über aktuelle Ereignisse geweckt. Aus den ursprünglichen Kommentaren ist nun dieses Buch entstanden.
Wenn auch im allgemeinen Sprachgebrauch die Redewendung „sein blaues Wunder erleben“ die Androhung einer bösen Überraschung beinhaltet, sind die kleinen feinen Prosastücke dieses Buches eine Offenbarung gegenteiliger Art. Jedes von ihnen enthält ein blaues Wunder an gedanklichem Tiefsinn. Die ab und zu eingestreuten Haiku bereichern den Text zusätzlich durch ihre lyrische, manchmal auch eher pragmatische Zuspitzung des vorher Gesagten. In Auf der Rückseite des Mondes (S. 16 ff) erinnert sich Georges Hartmann an einen Abend in der Frankfurter Sternwarte. Sein abschließendes Haiku beschreibt die Situation, in der ein Junge ein Mädchen kennengelernt hat und sich fragt, welche Diskussionen es auslösen wird, wenn er dieses Mädchen seinen Eltern vorstellt.
Als sich das Mondlicht
in ihrem Nasenring brach
wurde er mutlos (S. 18)
Immer wieder blitzt der Melancholiker in Georges Hartmanns Gedankenspielen auf. So wenn er sich gleich im ersten Gedankenspiel der Lotterie des Lebens (S. 5 ff) zuwendet und darüber sinniert, was geworden wäre, wenn er unter vollkommen anderen Umständen z. B. mit schwarzer Hautfarbe in Amerika auf die Welt gekommen wäre (S. 6). Selbst das Gute, das ihm in seinem Leben widerfahren ist, wird dahingehend hinterfragt, ob er dies angesichts des Leids und der Not vieler Menschen überhaupt verdient hat. Und so endet dieses Gedankenspiel mit dem Haiku
Melancholie
des Herbstes – tief spüre ich
in diesen Blues hinein (S. 7)
Und schon vertiefe ich mich in die folgende Geschichte, die mich mitnimmt in ein weiteres Gedankenspiel mit der Überschrift Treibgut oder die zwei Schalen einer Muschel (S. 8 ff). Hier fallen Georges Hartmann die unterschiedlichsten Orte ein, in denen sich Treibgut ansammelt. Das sind bei Weitem nicht nur vom Meer angeschwemmte Fundstücke, auch im All gibt es mittlerweile dieses Treibgut. Und dann gibt es noch diese unsichtbaren Dinge, die sich überall herumtreiben, wie Viren, man denke nur an Corona, oder Strahlen. Und sind nicht zuletzt auch die Menschen nicht irgendwie Treibgut, Getriebene, die schwer zur Ruhe kommen? Ist es Zufall oder Vorhersehung, wenn zwei Menschen sich finden und wissen, dass sie zusammengehören?
Der Ausdruck Gedankenspiele lässt im ersten Moment einen eher spielerischen, lockeren Umgang mit den dort angesprochenen Themen vermuten. Doch mitnichten – es handelt sich um sehr differenzierte, ernsthafte und diffizile Ausführungen, auch wenn sie nicht eines gewissen (Galgen-)Humors entbehren. Hinreißend und überraschend sind oft die Zusammenhänge, die hergestellt werden, die Kurven und Richtungswechsel, die die Gedankenspiele in langen verschachtelten Sätzen nehmen. Die Schauspielerin Grete Weiser (1907-1970) soll einmal gesagt haben: Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage (vgl. auch Buches von Franca Pariane. Die Gedankenspiele Georges Hartmanns scheinen auf ähnliche Weise zu entstehen. Er schreibt und während des Schreibens kommen immer weitere Aspekte zur Ursprungsidee hinzu, die aufgenommen werden müssen. So nimmt er den Leser mit auf die Reise durch seine sich immer weiter ausdehnende Gedankenwelt. Wem dabei langweilig wird, ist selber schuld.
Frauenmantel neben dem Abflussrohr … Ich lausche dem Klang der Sprache, die meine Muttersprache hätte werden können, wenn das lothringische Deutsch der Familie keinen Strich durch meine Rechnung gemacht hätte und bewundere im Video den in Hochgeschwindigkeit dozierenden Mann auf dessen Wanderung durch die Straßen, sehe wie er sich bückt, auf ein grünes unscheinbar aussehendes Pflänzchen deutet, das sich zwischen den einen Gehweg bildenden Steinplatten ganz zart nach oben reckt und lausche seinen Worten, wie er darüber doziert, dass dieses Arrangement auf zahlreiche Kleinlebewesen (Käfer, Wespen, Würmer usw.) oder Vögel (Spatzen, Meisen usw.) wohl wie ein gedeckter Tisch wirke, an dem es etwas zu futtern gibt. (S. 37)
Fast atemlos vom Lesen dieses Absatzes folge ich neugierig und interessiert den weiteren Ausführungen, die in einem Resümee enden, welchem ich mich als Leserin nur anschließen kann: Ich danke Norbert für die aufschlussreiche Lehrstunde, die meinen Blick auf das angeblich nutzlose und oft als ungepflegt verschrieene Grün zu einer gewandelten Betrachtung geführt hat. (S. 39)
Im Nachwort heißt es im Originalton Georges Hartmanns: Die Kommentare, die ich frohen Herzens von 2020 bis 2024 schrieb, balancieren zwischen Erinnerungen, Ängsten und Hoffnungen, thematisieren Beziehungen, Liebe, Leidenschaft, Freude, Frankreich, Alter, Abschied, Unkraut, Tiere und Tod. Und hier und da findet sich auch ein Haiku … (S. 81)
Besser können die Inhalte dieser Gedankenspiele nicht zusammengefasst werden. Sie gehen jeden Menschen an, sind zutiefst menschlich und so spricht Georges Hartmann immer wieder auch dem Leser aus dem Herzen und lässt ihn mitfühlen und verstehen.
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neu im März
19. März
junge Meisen
der schwarze Kater hält
meinem Blick stand
14. März
Schreibblock-
a d e
Blatt fällt auf Blatt
9. März
Frühlingsanfang
der Nachbar klopft
ans Barometer
5. März:
Aschermittwoch
wir lassen die Fragen
kommen
zuerst auf haikuhaiku.de, Hrsg. Hans-Peter Kraus
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neu am 15. März 2025
ein Haiga von Gabriele Hartmann

im Mondlicht
unsere tastenden Hände
damals
erst auf haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
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neu am 15. März 2025
ein Haiku von Gabriele Hartmann
Morgensonne
wir nehmen Kurs
auf den Horizont
erst auf haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
***
neu am 15. März 2025
ein Haiga von Georges Hartmann

Straßenlärm bricht sich
am vergitterten Fenster.
Noch zehn Jahre
erst auf haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
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neu am 1. März 2025
1 Haiga von Georges Hartmann

Stockdunkle Nacht.
Bloß im Telefonhäuschen
scheint mattgelbes Licht
zuerst in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
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neu am 1. März 2025
1 Haiga von Gabriele Hartmann

Schneereste
wie alles
begann
zuerst in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
***
neu am 1. März 2025
2 Haiku von Gabriele Hartmann
erste Tage
im neuen Jahr – wie müde
ich geworden bin
Schneereste
das satte Grün
seines Hemdes
zuerst am 1. März 2025 auf www.haiku.de; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
und in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
***
neu am 1. März 2025
1 Tanka von Gabriele Hartmann
und dann greife ich
doch nochmal in den Kleidersack
und fische sie raus
meine Erinnerungen
an unseren letzten Tanz
zuerst am 1. März 2025 auf www.haiku.de; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
und in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
***
neu m 1. März 2025
2 Tan-Renga von Michaela Kiock & Gabriele Hartmann
Osterfeuer
das Funkeln
in ihren Augen
Hand in Hand
ein weiter Sprung
MK / GH
Mitternachtsregen
wenn jener Jet nun Bomben
trüge
vom Ende der Straße
ein leises Miauen
GH / MK
zuerst in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
***
neu am 1. März 2025
ein Haibun von Gabriele Hartmann
rechts
Manchmal gehe ich im Dorf spazieren. Lieber als im Wald. Der Wolf ist nämlich zurück. Und in unser Dorf wird er ja wohl nicht kommen.
Sind da nicht Geräusche? Wende den Kopf.
Schatten, die um Ecken schleichen? Beschleunige meinen Schritt.
Was hängen denn da für seltsame Fahnen? Renne fast.
Ist das nicht – der Klang schwerer Stiefel?
Verlasse das Dorf, wende mich nach links, dem Wald zu. Sicher ist sicher.
Propaganda
gestern war doch noch alles
wie immer
zuerst in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
***
neu im März 2025
für immer
hinterm Rücken verborgen
gekreuzte Finger
am seidenen Faden
Luftschlösser – wir passen
auf
letzte Nacht
in ihren Wimpern
glitzern Tropfen
Atom Atem Atom
das Ende der Welt wir buchen Last Minute –
einfache Fahrt
Eisschmelze
aus dem Klirren erhebt sich
ein Lachen
Reviergesang
das Röhren
seiner Harley
Augustäpfel
wir falten die Hände
zur Räuberleiter
herbstlicher Wind
die Kronen der Bäume
füllen sich mit Himmel
fallender Schnee
im Luftschutzkeller packt einer
Geschenke aus
Jahreswechsel
wir entsagen
der Stille
in Sommergras 148; Hrsg.: Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.
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neu am 1. März 2025
1 Haiga von Georges Hartmann

Durch die Frühlingsluft
tanzen sie …
weiße Blüten
zuerst auf: www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus; Hrsg: Claudia Brefeld
***
neu am 1. März 2025
1 Haiku von Gabriele Hartmann zum Foto von Claudia Brefeld:
Väterchen Frost
die Kälte in den Worten
des Diktators
zuerst auf: www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus; Hrsg: Claudia Brefeld
***
neu am 15. Februar 2025
1 Haiku von Gabriele Hartmann
milchiges Licht
noch hat der Tag
kein Echo
zuerst auf: www.haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
***
neu am 15. Februar 2025
1 Haiga von Gabriele Hartmann

der erste Kuss
im japanischen Garten
tanzt Laub
zuerst auf: www.haiku-heute.de; Hrsg. Dr. Volker Friebel
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neu am 15. Februar 2025
ein Tanka von Gabriele Hartmann
Liebe
auf den ersten Blick
ich lege
den Beipackzettel
beiseite
zuerst auf: www.einunddreissig.com; Hrsg. Dr. Tony Böhle
***
neu am 15. Februar 2025
ein Haibun von Gabriele Hartmann
STAAT
Wahlsonntag
der Wind gibt seine Stimme
ab
Wir leben in einem Dorf. Man kennt sich, spricht mit der Bürgermeisterin, palavert mit den Wahlhelfern, wirft dem Sohn der Nachbarn ein vertrauliches Augenzwinkern hin, nickt einem Unbekannten verschwörerisch zu, wundert sich, wie übersichtlich die langen Zettel werden, wenn man nur eine Partei ankreuzt
ohne zu panaschieren,
zu kumulieren … zack, fertig
Dann 17 Minuten warten, bis der Unbekannte, mit dem man seit fast 12 Jahren verheiratet ist
allerhand
Kreuze geschlagen
angeblich
auch Namen gestrichen … und ja:
ich trage mein Sonntagskleid
zuerst auf: www.einunddreissig.com; Hrsg. Dr. Tony Böhle
***
neu am 15. Februar 2025
ein Haiga von Gabriele Hartmann

die Sterne
die du mir versprachst
heut’ Nacht
ich sammle sie
im ersten Morgenlicht
zuerst auf: www.einunddreissig.com; Hrsg. Dr. Tony Böhle
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neu am 1. Februar 2025
1 Haiku von Gabriele Hartmann zum Foto von Claudia Brefeld:
klirrendes Lachen
der Zuckerrand am Cocktailglas
zerbricht
zuerst auf: www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus; Hrsg: Claudia Brefeld
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neu am 1. Februar 2025
1 Haiga von Gabriele Hartmann

zwischen den Jahren
die ausgetretenen Pfade
verlassen
zuerst auf: www.claudiabrefeld.de/Haiga-im-Focus; Hrsg: Claudia Brefeld
***
Und wo sind jetzt die all schönen Beiträge vor dem 1. Februar 2025?
Die waren nicht mehr neu genug für NEU.
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Viel Freude beim Stöbern wünscht
Gabriele Hartmann